Die Trauer sitzt mir in den Gliedern: mit gerade mal 51 Jahren ist Heide Mohr nach schwerer Krankheit von uns gegangen. Ich wusste seit kurzem, dass sie sehr krank ist. Dass es aber so schnell zu Ende ging, macht mich sehr betroffen.
Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an meine Zusammentreffen mit Heidi. Meine erste große Niederlage war ihr wahrscheinlich größter Erfolg auf Vereinsebene: am 20. Juni 1993, das Finale um die Deutsche Meisterschaft in Limburgerhof (Pfalz). Damals gab es noch die zweitgeteilte Bundesliga. Ich reiste mit dem TSV Siegen, bei dem fast die halbe Nationalmannschaft spielte, als haushoher Favorit an. Heidi spielte für den kleinen Pfälzer Winzerdorf-Verein TuS Niederkirchen. Unter den Augen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (der ja selbst in der Pfalz gelebt hat) gingen wir mit 1:0 durch Silvia Neid in Führung. Alles schien nach Plan zu laufen. Doch ein Handelfmeter brachte die Wende, Heidi glich zum 1:1 aus. Eine Verlängerung musste her. Und Heidi traf zum 2:1 und sicherte Niederkirchen die sensationelle Meisterschaft, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte! Heidis Schuss habe ich heute noch vor Augen, wie der Ball sich über mir ins Tor senkte… ich stand nicht so, wie ich es heute meinen Schützlingen beibringe und predige, und Heidi machte es genial. Zu meiner Entschuldigung, die damals natürlich nicht zählte, weil meine Mannschaft mich in den Boden rammen wollte: mit NULL Torwartausbildung und erst seit vier Jahren im Tor spielend, konnte ich es damals vielleicht auch nicht besser. Continue reading